Die Dreifaltigkeit der Frau
Weil‘s sonst keiner z‘sammbringt – werd’ts jetzt von mir hör’n:
Man kann die Dreifaltigkeit – einfach erklär’n:
Mein Katechet hat g’sagt, – an’s Dreieck mit’n Aug’n
Muaß wohl jeder Christ – ohne Nachdenken glaub’m
Aber trotzdem, drei Wesen – in einer Person
Wie geht denn das z’samm – und wo sonst gibt’s das schon?
Du wirst es derleb‘m – bist a Mann oder Bua
Das gibt’s millionenfach – in der Natur
Da brauchst net weit geh‘n – schau dich um ganz genau
Hast es immer vor d‘ Aug’n: – Das Rätsel heißt Frau!
A Frau wär dreifaltig – ja wia soll das geh(n)?
Du kannst es begreifen – aber niemals versteh’n!
A Mann hat zwei Zuständ‘ – im Beruf oder z’haus
Und das gilt, was er sagt – da geht alles g’rad‘aus
Bei der Frau weiß ma nie: – Auf was ist’s kapriziert?
Obs als Frau, als Geliebte – oder Mutter agiert?
Drei verschiedene Wesen –und trotzdem nur ans
Dageg’n ist der Gordische – Knoten was Klein‘s
Kaum bist verheirat‘ – variiert schon der Ton
Aus’n Schatzerl wird d‘Hausfrau – als neuche Person
Man ist ja flexibel – halt beide guat aus
Dann kommt mit’n ersten Kind – d‘ Mutter heraus:
Jetzt hast nix mehr z’red’n – die Hausfrau regiert
Muaßt (scho) brav sein, daß d‘ Mutter – zur Geliebten mutiert.
Jetzt g’spürst der Dreifaltgigkeit – mystische Macht
Und das Aug‘ sieht Dich immer – bei Tag und bei Nacht.
Aber kaum überbietbar – ist d’ Sachlage g’wiß
Wenn d‘ Mutter und Frau – a‘ra Lehrerin is(t)!
A viert’s Wes’n als – „Gott-gleiche“ Autorität
Also trag’s halt mit Fassung – und spiel‘ Dich da net!