Was mir heilig ist
Heilig ist mir eine Stunde,
die sich ergab in meinem Leben:
Die Bach-Kantate Sonntags früh
lass ich bis heute mir nicht nehmen.
Als junge Frau hört´ ich allein.
Mein Mann den Sonntagsdienst trat an
genau in jenem Augenblicke,
als die Musik begann.
Es tat mir weh, sie nicht zu teilen,
doch klagen tat man damals nicht.
Ich wusste, dass ich´s musst ertragen,
behielt den kleinen Schmerz für mich.
Es blieben uns noch viele Jahre.
Die Dienstzeiten veränderten sich,
so vieles sich noch wandeln sollte,
die Sontags Morgenstunde nicht!
Den Jahreslauf die Sonne malte
die dazu durch´s Fenster blickt,
Zwei Seelen dabei einig lauschen
bewusst erleben dieses Glück.
Es kroch herauf auch jene Stunde
wo eine Lebens Uhr läuft ab,
ich sagte drum zu meinem Manne,
was ich mir vorgenommen hab:
„Wenn ich nach Dir müsste gehen“
- einmal wird die Stunde sein-
„sitz ich weiter hier und höre“-
fühl mich nah und nicht allein.
So blieb mir heilig diese Stunde,
die vor Trübsinn mich bewahrt,
unsrer Zweisamkeit gedenkend,
lausch ihr bis zum heut´gen Tag.
© Brigitte Nitschke
Heilig ist mir eine Stunde,
die sich ergab in meinem Leben:
Die Bach-Kantate Sonntags früh
lass ich bis heute mir nicht nehmen.
Als junge Frau hört´ ich allein.
Mein Mann den Sonntagsdienst trat an
genau in jenem Augenblicke,
als die Musik begann.
Es tat mir weh, sie nicht zu teilen,
doch klagen tat man damals nicht.
Ich wusste, dass ich´s musst ertragen,
behielt den kleinen Schmerz für mich.
Es blieben uns noch viele Jahre.
Die Dienstzeiten veränderten sich,
so vieles sich noch wandeln sollte,
die Sontags Morgenstunde nicht!
Den Jahreslauf die Sonne malte
die dazu durch´s Fenster blickt,
Zwei Seelen dabei einig lauschen
bewusst erleben dieses Glück.
Es kroch herauf auch jene Stunde
wo eine Lebens Uhr läuft ab,
ich sagte drum zu meinem Manne,
was ich mir vorgenommen hab:
„Wenn ich nach Dir müsste gehen“
- einmal wird die Stunde sein-
„sitz ich weiter hier und höre“-
fühl mich nah und nicht allein.
So blieb mir heilig diese Stunde,
die vor Trübsinn mich bewahrt,
unsrer Zweisamkeit gedenkend,
lausch ihr bis zum heut´gen Tag.
© Brigitte Nitschke